Ansichten aus dem Östlichen Ringgebiet in Braunschweig




Der Osten von Braunschweig

beherbergt viele lauschige Orte. Das "Östliche Ringgebiet" mit seinen Gründerzeitbauten ist eine beliebte Wohngegend.

Auch das Einkaufen macht hier Spaß, denn in der Kastanienallee, der Humboldtstraße oder der Gliesmaroder Straße findet man noch viele inhabergeführte Fachgeschäfte. Diverse Dienstleister wie Ärzte, Elektriker, Reisebüros usw. sind ebenfalls nicht weit.


  Gute Adressen: 
    Gliesmaroder 107    
    Grünstraße    
    Humboldtstr. 19    
    Kastanienallee 2a    
    Kastanienallee 40a   
 

* Die Geschichte der Humboldtstraße *

Die Braunschweiger Humboldtstraße beginnt nicht erst an der Einmündung von Gliesmaroder Straße und Kasernenstraße, sondern bereits an der Fallerslebertor-Brücke. Hier stehen auf beiden Seiten der Straße direkt an der Okerbrücke zwei kleine, gelb-grau angestrichene Zollhäuschen, die vor langer Zeit einmal die Stadtgrenze markierten. Seit 1983 beherbergen sie die Torhaus-Galerie des Bundes Bildender Künstler, Braunschweig. Die Okerbrücke selbst musste von 2009 bis 2011 aufwändig saniert werden, um sie für den modernen Schwerlastverkehr wieder passierbar zu machen.


Das Zollhäuschen, Wahrzeichen der Humboldtstraße in Braunschweig Das kleine ehemalige Zollhaus an der Okerbrücke ist das Wahrzeichen der Humboldtstraße. Ein paar Schritte daneben befindet sich der Eingang zum Botanischen Garten.

(Foto: Björn Benken, 2001)

Der beidseitig bebaute Durchbruch von der damaligen Straße "Fallersleber Thor" auf den Hagenring wurde erst im Jahr 1903 angelegt - zu einem Zeitpunkt, als die Gliesmaroder Straße schon seit über 50 Jahren existierte; sie war aus einem nach Gliesmarode hinführenden Fußweg entstanden. Derartige Feld- und Wiesenwege, an denen sich nach und nach einzelne Häuser ansiedelten, hat es im Osten von Braunschweig viele gegeben. Um die weitere Stadtentwicklung "in geordnete Bahnen" zu lenken, hatte der Stadtbaurat Ludwig Winter im Jahre 1870 einen Ortsbauplan vorgelegt, der ein geometrisches, schachbrettartiges Muster der Straßen in den Außenrandbezirken vorsah und das sich wandelnde Stadtbild von Braunschweig in der Folgezeit entscheidend prägte. Dieser Plan empfahl die Anlage einer Ringstraße - des sogenannten "Wilhelminischen Ringes" -, die vom Stadtrat auch schließlich 1882 so beschlossen wurde. Ebenso war in Winters Stadterweitungsplan schon die Humboldtstraße verzeichnet, doch es dauerte noch über dreißig Jahre, bis diese direkte Verbindung vom Hagenring in die Innenstadt realisiert wurde. Zwei Häuser und eine große Gartenanlage mussten weichen.

Die Wohnhäuser an der Humboldtstraße entstanden in den Jahren ab 1903. Der "Lindenhof" zum Beispiel wurde 1908 von Karl Munte erbaut. Durch die verheerenden Luftangriffe des Oktober 1944 wurden die Häuser Nr. 3, 4 und 5 (an der Ecke Bültenweg bzw. Gliesmaroder Straße gelegen) zerstört; drei weitere Häuser hatten mittelschwere Beschädigungen zu verzeichnen. Im Vergleich zur Situation in den umliegenden Straßenzügen hielt sich der Schaden allerdings noch in Grenzen.


Natur pur im Botanischen Garten in Braunschweig Eine Oase der Ruhe und Besinnlichkeit, nur wenige Fußminuten von Braunschweigs Mittelpunkt entfernt: der Botanische Garten.

(Foto: Björn Benken)

Schwer getroffen von den Bomben der Alliierten wurde hingegen der Botanische Garten, dessen Außenanlagen völlig neu gestaltet werden mussten. Der Botanische Garten Braunschweig war 1840 von Prof. J.H. Blasius angelegt worden und sollte vor allem der Forschung und Lehre dienen. Er enthält heute unter anderem ein Rosarium, einen Barock-Bauerngarten, einen Alpengarten, einen Bachlauf mit Wasserfall und einen Rhododendron- und Farngarten.

Benannt ist die Humboldtstraße übrigens nach dem aus Berlin stammenden Geographen und Naturforscher Alexander von Humboldt (1769-1859), der als einer der klügsten und einflussreichsten Gelehrten seiner Zeit galt. Zu seinen bahnbrechenden Werken zählen "Voyages aux régions équinoxiales du nouveau continent" (36 Bände), "Kosmos" (5 Bd.) sowie die "Ansichten der Natur". Seine Reisen führten ihn unter anderem nach Lateinamerika und durch den Ural bis nach China.


Literaturnachweise:
Der obenstehende Text basiert überwiegend auf den folgenden Quellen:

  • Jürgen Hodemacher: "Braunschweigs Straßen - ihre Namen und ihre Geschichten; Band 2: Zwischen Okergraben und Stadtring", Kapitel "Humboldstraße" (S.150-151); erschienen 1996 im Elm Verlag Cremlingen unter der ISBN 3-927060-12-7.
  • Dietmar Brandes: "Botanischer Garten", in: "Braunschweiger Stadtlexikon" (S.116), herausgegeben im Auftrag der Stadt Braunschweig von Luitgard Camerer, Manfred R.W. Garzmann, Wolf-Dieter Schuegraf; erschienen 1992 im Joh. Heinr. Meyer Verlag Braunschweig unter der ISBN 3-926701-14-5.
  • Jürgen Mertens: "Die neuere Geschichte der Stadt Braunschweig in Karten, Plänen und Ansichten"; herausgegeben vom Vermessungsamt der Stadt Braunschweig, 1981.



* Stichwort: Kopfsteinpflaster *

Die Humboldtstraße gehörte zu den wenigen Straßen in Braunschweig, die ihr historisches Straßenpflaster noch weit in das automobile Zeitalter hineinretten konnten. Zwar war der Fahrkomfort nicht mit einem modernen "Flüsterasphalt" zu vergleichen, aber der nostalgische Anblick der runden Pflastersteine, die im Schatten der prächtigen Alleebäume ihre unregelmäßigen Muster entfalteten, entschädigte für die kurze Holperstrecke zwischen Kasernenstraße und Hagenring. Zwar gab es auch Sicherheitsbedenken, denn bei Regenwetter konnte die Fahrbahn gefährlich glatt werden, so dass man sich in den achtziger Jahren zu der Kompromisslösung entschied, zumindest im Kreuzungsbereich den alten Kopfsteinbelag durch eine herkömmliche Asphaltdecke zu ersetzen und ansonsten für die Straße ein Tempolimit von 30 km/h auszuweisen.


Das gute alte Kopfsteinpflaster musste einer modernen Asphaltdecke weichen Im Sommer 2000 war auch diese Ära zu Ende. Das schöne alte Kopfsteinpflaster der Humboldt­straße wurde mit einer Asphalt­decke übergossen, die Geschwindig­keits­beschränkung aufge­hoben. Nur der Parkstreifen an der Nordseite der Straße weist jetzt noch den alten Straßenbelag auf. Dieses Foto vom August 2000 dokumentiert das Nebeneinander der beiden Beläge.

(Foto: Björn Benken)


 
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